CD9: IF YOU DIG SYD, DIG FOR SYD
Author: robert lepenik
Datum: 2001/09/10 23:21:18 GMT+2
in einer pink floyd-biographie entdeckte ich vor kurzem ein paparazzi-foto von syd barrett
in den 90', 20 jahre nach seiner hochblüte und seinem traurigen verschwinden aus der
öffentlichkeit: sichtlich überrascht, peinlich berührt weil öffentlichkeitsscheu, ein normalbürger
mit bauchansatz und gelichtetem haar.
wie bei meiner ersten tonto-arbeit "atoll k" wurde ich hier durch einen sanften schock der
demontage angeregt. anders wie bei laurel&hardy liegt diese hier nicht in krankheit und zerfall,
sondern im verkrampften festhalten an der normalität, die man in dieser form einer ikone und
vermittler einer fantasievollen und komplexen gedankenwelt nicht zugestehen will. so ist "dig
for syd" einerseits eine reminiszenz an die psychedelic-ära, deren miterfinder syd barrett war,
andererseits eine verbeugung vor beiden syds: der alterslosen traumfigur, aber besonders vor
dem menschen barrett, der seine gedanklichen grenzüberschreitungen und poetisch/musikalischen
errungenschaften heute als belastung empfindet.